Silberner Glanz / Silver Shine

Melancholie des Abends Georg Trakl Der Wald, der sich verstorben breitet – Und Schatten sind um ihn, wie Hecken. Das Wild kommt zitternd aus Verstecken, Indes ein Bach ganz leise gleitet. Und Farnen folgt und alten Steinen Und silbern glänzt aus Laubgewinden. Man hört ihn bald in schwarzen Schlünden – Vielleicht, daß auch schon SterneContinue reading “Silberner Glanz / Silver Shine”

Gottes Farben / Gods Color

In den Nachmittag geflüstert Georg Trakl Sonne, herbstlich dünn und zag, Und das Obst fällt von den Bäumen. Stille wohnt in blauen Räumen. Einen langen Nachmittag. Sterbeklänge von Metall; Und ein weißes Tier bricht nieder. Brauner Mädchen rauhe Lieder Sind verweht im Blätterfall. Stirne Gottes Farben träumt, Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel. Schatten drehen sichContinue reading “Gottes Farben / Gods Color”

Blauer Fluss / Blue River

Verklärter HerbstGeorg TraklGewaltig endet so das JahrMit goldnem Wein und Frucht der Gärten.Rund schweigen Wälder wunderbarUnd sind des Einsamen Gefährten.Da sagt der Landsmann: Es ist gut.Ihr Abendglocken lang und leiseGebt noch zum Ende frohen Mut.Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.Es ist der Liebe milde Zeit.Im Kahn den blauen Fluss hinunterWie schön sich Bild an BildchenContinue reading “Blauer Fluss / Blue River”

Wandering 1

Im Winter Georg Trakl (1913) Der Acker leuchtet weiß und kalt. Der Himmel ist einsam und ungeheuer. Dohlen kreisen über dem Weiher Und Jäger steigen nieder vom Wald. Ein Schweigen in schwarzen Wipfeln wohnt. Ein Feuerschein huscht aus den Hütten. Bisweilen schellt sehr fern ein Schlitten. Und langsam steigt der graue Mond. Ein Wild verblutetContinue reading “Wandering 1”